In PARADIES: GLAUBE verknüpft Ulrich Seidl Sex, Gewalt und Religion und löste damit einen handfesten Skandal bei den Filmfestspielen in Venedig aus.


Anna Maria ist mit Leib und Seele Katholikin. Sie rutscht auf Knien betend durch die Wohnung, ihr Haus hat mehr Kruzifixe als eine Kirche und zur Strafe für fremde Sünden peitscht sie sich gern mal aus. Selbst mit ins Bett nimmt Anna Maria ihren Jesus. Ihren Urlaub verbringt sie damit, eine Wandermuttergottes-Statue von Haus zu Haus zu bringen, um Einwanderer und Sesshafte vom christlichen Paradies zu überzeugen. Und Österreich wieder katholisch zu machen. Eines Tages kehrt ihr Ehemann Nabil, ein im Rollstuhl sitzender Moslem, nach Jahren der Abwesenheit aus Ägypten zurück und fordert seine Rechte als Ehemann ein. Ein Kleinkrieg um Ehe und Religion beginnt. Während Nabil Kruzifixe und Papst-Ikonen von den Wänden pflückt, besprüht Anna Maria ihren Mann mit Weihwasser. Im Auftrag höherer Autoritäten tauschen Anna Maria und Nabil statt körperlicher Liebe bald seelische und körperliche Gemeinheiten aus. Als die Gewalt eskaliert, wird ihr Glauben auf eine harte Probe gestellt. Denn Jesus kann Anna Marias verzweifelte Sehnsucht nach körperlicher Nähe nicht erfüllen.


PARADIES: GLAUBE erzählt, was es bedeutet, das Kreuz auf sich zu nehmen. Nach dem Kinoerfolg PARADIES: LIEBE begibt sich Ulrich Seidl im zweiten Teil der PARADIES-Trilogie auf die Kreuzstationen einer Ehe. In berauschend schönen Bildern und mit bösem Humor erzählt, ist PARADIES: GLAUBE eine abgründige Liebesgeschichte im Zeichen des Kreuzes.